

Seit 2022 verlaufen offizielle Gedenken so: Russland als Rechtsnachfolger der Sowjetunion, dessen Rote Armee Auschwitz befreit hat, wird von den Feierlichkeiten dort ausgeladen. Auf deutscher Seite ist seine Beteiligung an allen Veranstaltungen zur Befreiung von Konzentrationslagern unerwünscht. Zur D-Day- Erinnerung an die Landung der US- und britischen Truppen in der Normandie 1944 wird Russland nicht eingeladen.
Mit dem Ausschluss von Beteiligten beginnt das organisierte Vergessen: Wer heute unser „Feind“ ist, darf niemals Freund oder Befreier gewesen sein. 27 Millionen Bürgerinnen, Bürger der Sowjetunion starben für die Befreiung Deutschlands und Europas vom Faschismus. Befreiung ohne Befreier? Nicht mit uns! (Zitat der Seite befreiung.org)
Am 27.01.2025 erklärte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier:
„Erinnerung kennt keinen Schlussstrich“
Dem möchten wir uns anschließen und an dieser Stelle auf die US-Serie „Die entscheidende Front“ (Titel in der damaligen DDR), „Der unbekannte Krieg“ (Titel in der damaligen BRD) bzw. im Original „The Unknown War“ von 1978 mit Burt Lancaster verweisen. In der Serie wurden insbesondere die Leistungen der Sowjetunion im Kampf um die Befreiung Europas gewürdigt:
Der unbekannte Krieg – Teil 1: 22. Juni 1941
Der unbekannte Krieg – Teil 2: Die Schlacht um Moskau
Der unbekannte Krieg – Teil 3: Die Belagerung von Leningrad (St. Petersburg)
Der unbekannte Krieg – Teil 4: Nach Osten (Die Verlagerung der Kriegsindustrie)
Der unbekannte Krieg – Teil 5: Die Verteidigung von Stalingrad (Wolgograd)
Der unbekannte Krieg – Teil 6: Die Panzerschlacht von Kursk
Der unbekannte Krieg – Teil 7: Krieg in der Arktis
Der unbekannte Krieg – Teil 8: Die Schlacht um den Kaukasus
Der unbekannte Krieg – Teil 9: Die Befreiung der Ukraine
Der unbekannte Krieg – Teil 10: Die Befreiung Weißrusslands
Der unbekannte Krieg – Teil 11: Vom Balkan nach Wien
Der unbekannte Krieg – Teil 12: Die Alliierten
Der unbekannte Krieg – Teil 13: Die Schlacht um Berlin
(Mit freundlicher Genehmigung von Mathias Tretschog, Freier Journalist)
Das Ehrenmal für die gefallenen Sowjetsoldaten



Das sowjetische Ehrenmal in Treptow ist auch ein Friedhof für 7.200 Rotarmisten, die in der Schlacht um Berlin gefallen sind. Auf der Hauptallee stehen auf beiden Seiten symbolisch je 8 Sarkophage mit Flachreliefs aus dem Großen Vaterländischen Krieg zu Ehren der damals 16 Unionsrepubliken.
Hinter den Sarkophagen auf den Rasenflächen unter Platanen befinden sich die Sammelgräber der 1947-1949 hierher umgebetteten Rotarmisten. Auf den fünf quadratischen Rasenflächen im mittleren Teil sind die Toten nicht begraben, sie stellen symbolisch Sammelgräber dar.
Seit 2018 ist der Deutsch-Russische Festtage e.V. auch Förderverein, d.h. er unterstützt im Rahmen seiner Möglichkeiten verschiedenartigste Projekte, die geeignet sind, den offenen kulturellen Austausch sowie die gegenseitige Annäherung der Zivilgesellschaften zu fördern. Bereits seit 2016 unterstützt unser Verein die Initiative, die Gräber der im Treptower Park bestatteten Sowjetsoldaten mit Namenstafeln zu versehen mit der nachfolgenden Begründung:
1. Die Namenstafeln sind ein letztes Zeichen der gefallenen Soldaten. Sie geben ihnen eine Stimme, sich noch einmal an sie zu erinnern und vor allem die Lebenden zu mahnen.
2. Durch die Namenstafeln wird die Störung der Totenruhe durch das versehentliche Betreten oder die anderweitige Nutzung der in Form von Rasenflächen angelegten Gräber vermieden.
3. Die Namenstafeln schaffen einen Ort der Trauer für die Hinterbliebenen
4. Die Namenstafeln ermöglichen ein würdiges Gedenken an die Gefallenen
5. In Russland gibt es auch deutsche Soldatenfriedhöfe. Die dort begrabenen Männer gelten als im Krieg Gefallene. Sie sind in gewissem Sinne ebenfalls Opfer des Krieges, denn die meisten von ihnen haben sich nicht freiwillig in diesen verbrecherischen Feldzug begeben. Und alle haben in der Heimat ihre Familien hinterlassen, die ein natürliches Recht auf Gedenken an ihre Vorfahren haben. Und heute, 80 Jahre nach ihrem Tod, mahnen sie auch die Nachkommen.
Und so könnten die Namenstafeln aussehen:



Informationen zum Schicksal der Sowjetsoldaten
Wir werden immer wieder gefragt, wo man sich über das Schicksal von Sowjetsoldaten erkundigen kann. Hier sind einige nützliche Links, für deren Inhalte unser Verein jedoch keine Gewähr übernimmt:
09.05.2025 – 80.Jahrestag der Befreiung – Fotoausstellung im Treptower Park und Spendensammlung

Am 80. Jahrestag der Befreiung Deutschlands und Europas vom Faschismus zeigte unser Verein erneut die Fotoausstellung mit den im Treptower Park bestatteten Soldaten und Kommandeuren der Roten Armee.
Auch diesmal führen wir eine Spendensammlung durch, um Mittel für die Initiative „Namenstafeln für die gefallenen Sowjetsoldaten“ zu gewinnen.
Die Spendensammlung war noch erfolgreicher als im Vorjahr, es kamen 1.730,00 Euro zusammen.
Im Namen des Deutsch-Russische Festtage e.V. bedanken wir uns bei allen Spendern. Gemeinsam erreichen wir mehr!






Außerdem zeigten wir am Sondergrab im zentralen Teil der Gedenkstätte die von uns restaurierte Gedenktafel mit den Namen der vier Sowjetsoldaten, die dort ihre letzte Ruhe gefunden haben.



08.05.2025 – 80.Jahrestag der Befreiung – Kennzeichnung der Sammelgräber

Am 8.Mai haben wir auf allen
32 Sammelgräbern einen zweisprachigen Hinweis gelegt, um die zahlreichen Besucher darüber zu informieren, wo sich diese befinden. Unsere Arbeit zeigt bereits Wirkung, denn auf den Gräbern wurden bereits Blumen niedergelegt – ein deutlicher Hinweis darauf, dass immer mehr Menschen wissen, wo sich die Gräber befinden.



15.04.2025 – Die Gedenktafel erhält ein würdiges Futteral



24.09.2024 – Instandsetzung einer Gedenktafel
Im Treptower Park gibt es eine gesonderte Grabstelle für vier Sowjetsoldaten, die im zentralen Teil der Gedenkstätte gelegen ist. Die Namen der Gefallenen sind bekannt. Für sie wurde eine Mustertafel hergestellt, die allerdings nicht wetterfest ist. Sie wurde bereits am Grab jeweils am 8./9. Mai gezeigt.
Wir haben 348,31 Euro aus der Spendensammlung vom 09.05.2024 dazu verwendet, die Tafel wieder in einen vorzeigbaren Zustand zu versetzen. Beim nächsten Tag der Befreiung in 2025 werden wir sie wieder am Grab aufstellen.



Die Zwischenschritte der Instandsetzung:
Entfernung loser Farbe und loser Elemente
vollständige Gedenktafel mit neuen Elementen
farbige Grundierung der Gedenktafel




09.05.2024 – Fotoausstellung für im Ehrenmal Treptower Park bestattete Soldaten und Kommandeure der Roten Armee und Spendensammlung
Am Tag der Befreiung zeigte unser Verein erneut die Fotoausstellung mit den im Treptower Park bestatteten Soldaten und Kommandeure der Roten Armee. Diesmal führten wir gleichzeitig eine Spendensammlung durch, um Mittel für die o.g. Initiative zu gewinnen.
Filmaufnahmen von der Aktion finden sich hier (ab 13:57)






Die Spendensammlung war sehr erfolgreich, es kamen 750,00 Euro zusammen.



06.05.2024 – Interview mit einem russischen TV-Sender



Hinter den Sarkophagen auf den Rasenflächen unter Platanen, wo sich die Gräber der Rotarmisten befinden, wurde das Interview aufgenommen.


09.05.2021 – Fotoausstellung für im Ehrenmal Treptower Park bestattete Soldaten und Kommandeure der Roten Armee



2016 wurden wir gebeten, bei der Ermittlung der Namen der im Park beerdigten sowjetischen Soldaten und einer wie auch immer gearteten Kenntlichmachung der Grabstätten behilflich zu sein.
Einige Vereinsmitglieder sind der Bitte nachgekommen und 2021 konnten wir am 9.Mai die Ergebnisse unserer Arbeit in Form einer Ausstellung im Treptower Park zeigen. Die Ausstellung wurde von den Besuchern/Hinterbliebenen sehr aufmerksam wahrgenommen und es gab sehr viele positive Reaktionen.






Information zum Ehrenmal für die gefallenen Sowjetsoldaten
Am 8. Mai 1949 wurde im Treptower Park das größte sowjetische Kriegerdenkmal außerhalb der Sowjetunion eingeweiht. Die Bedeutung des Denkmals geht weit über Berlin und Deutschland hinaus. Im zentralen Teil des Parks steht die Figur eines sowjetischen Soldaten, der ein gerettetes Kind in den Armen hält und mit einem Schwert ein Hakenkreuz zerschneidet. Diese Statue des Kriegers und Befreiers wurde zu einem weltberühmten Symbol, das an den Sieg der UdSSR im Großen Vaterländischen Krieg und die Befreiung Europas vom Faschismus erinnert. Für den Bau wurde Granit aus Hitlers Reichskanzlei verwendet. Die Handlung des Denkmals ist von realen Ereignissen inspiriert.
Seit November 2022 steht ein Nachbau des sowjetischen Ehrenmals in der südsibirischen Stadt Kemerowo, aus der der Soldat Nikolai Masalow stammte, der in den letzten Kriegstagen ein deutsches Kind vor dem Tod rettete und den Schöpfer des Berliner Denkmals, Jewgeni Wutschetitsch, hochwahrscheinlich inspirierte.


Weiterführende Literatur



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