Die doppelseitige Ikone des Heiligen Hermogenes von Moskau und des Heiligen Athanasius von Brest


23.06.2025 – Beginn der Restaurierung

Die Restaurierung hat begonnen. Auf den Fotos ist zu sehen, wie sich die Farbe in kleine Flocken und Kratzer auf dem Boden aufgelöst hat.
Началась реставрация. На фото видно как расслоилась краска на мелкие чешуйки и видны царапины до грунта.

Wir stärken mit Hilfe von Kitt, der, wenn er mit einer Metallplatte erhitzt wird, tief in alle Schichten der Malerei eindringt. Die Erwärmung in der Sonne sorgt für eine weiche und gleichmäßige Erwärmung des Metalls und die Kontrolle der Überhitzung(!) Da die Ikone doppelseitig ist, werden die Arbeiten zuerst auf der einen Seite und dann auf der anderen Seite durchgeführt.
Укрепляем с помощью мастики, которая при нагревании металлической пластины глубоко проникает во все слои живописи. Нагревание на солнце дает мягкость и равномерность прогрева металла и контроль перегрева(!) Так как икона двусторонняя , сначала проводяться мероприятия на одной стороне, затем на другой


15.06.2025 – Beginn der Spendensammlung für die Restaurierung der Ikone des Heiligen Hermogenes von Moskau und des Heiligen Athanasius von Brest

Seit 2018 ist der Deutsch-Russische Festtage e.V. auch Förderverein, d.h. er unterstützt im Rahmen seiner Möglichkeiten verschiedenartigste Projekte, die geeignet sind, den offenen kulturellen Austausch sowie die gegenseitige Annäherung der Zivilgesellschaften zu fördern. Am 15.06.2025 begann unsere Spendensammlung für die Restaurierung der Ikone des Heiligen Hermogenes von Moskau und des Heiligen Athanasius von Brest.
Unterstützen Sie uns mit einer Spende – denn gemeinsam erreichen wir mehr!
Im Namen des Deutsch-Russische Festtage e.V. bedanken wir uns schon jetzt für Ihre Solidarität.

Spendenkonto:

BIC BEVODEBB,
IBAN DE18100900007410318010
Kontoinhaber: Deutsch-Russische Festtage e.V.,
Verwendungszweck: „Spende für Ikone Hermogenes“.


Informationen zur Ikone

Die doppelseitige Ikone auf einer Metallplatte mit Abbildungen des Heiligen Hermogenes von Moskau und des Heiligen Athanasius von Brest wurde vermutlich zwischen 1911 und 1913 geschaffen. Höchstwahrscheinlich steht sie im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten zum 300-jährigen Bestehen des Hauses Romanow und der Heiligsprechung des Hieromärtyrers Hermogenes, Patriarch von Moskau und ganz Russland im Jahr 1913.

Die Ikone basiert auf einer Zeichnung von Viktor Mikhailovich Vasnetsov, einem herausragenden Künstler und Kirchendekorateur, dessen Entwürfe zur Ausschmückung orthodoxer Kirchen in Russland und im Ausland, einschließlich Deutschland, verwendet wurden. Diese Tatsache verleiht der Ikone einen besonderen künstlerischen und kulturhistorischen Wert als Denkmal der russischen religiösen Kunst des frühen XX Jahrhunderts.

Allem Anschein nach wurde die Ikone einer der orthodoxen Kirchen in Deutschland geschenkt, die im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert in Deutschland unter der Schirmherrschaft der Bruderschaft des heiligen Fürsten Wladimir und des Erzpriesters Alexis Maltsev, der ihr Vorsitzender war, aktiv gebaut wurden. Sowohl Mitglieder der Bruderschaft als auch russische und deutsche Kunstmäzene, darunter der regierende Kaiser und Mitglieder seiner Familie, spendeten für den Bau der Kirchen. Zu dieser Zeit wurden Kirchen in Darmstadt, Bad Ems, Bad Kissingen und anderen Städten in Deutschland und Europa gebaut.

Eine dieser Kirchenbauten ist die Kirche der Apostel Konstantin und Helena in Tegel, wo diese Ikone auf dem Dachboden des Kirchengebäudes gefunden wurde. Wie sie dort hinkam und welche Geschichte sie hat, wollen wir im Laufe von Nachforschungen herausfinden, die während der Restaurierungsarbeiten stattfinden.

Das Bild des Heiligen Hermogenes symbolisiert die geistige Stärke in der Zeit der Wirren, und der Heilige Athanasius von Brest symbolisiert das Martyrium für den Glauben unter den Bedingungen des religiösen Drucks im polnisch-litauischen Commonwealth. Eine solche Kombination von Bildern auf einer Ikone könnte auf eine besondere Absicht hinweisen: die Idee der Treue zur Orthodoxie zu betonen, unabhängig von den historischen Umständen.

In naher Zukunft ist eine umfangreiche Restaurierung geplant, die u.a. folgende Arbeiten umfassen wird:
– Feinreinigung der Oberfläche von Schmutz und verdunkelten Lackschichten,
– die Verstärkung der Farbschicht,
– die Wiederherstellung von Verlusten an Malerei und Levkas,
– Schutz der Oberfläche mit modernen reversiblen Materialien.

Eine gesonderte und besonders schwierige Aufgabe wird die Wiederherstellung der dekorativen Verzierungen am Rand der Ikone sein, die heute völlig verloren und in einem ruinösen Zustand sind. Ihre Restaurierung wird eine komplexe Analyse erfordern: Studium der erhaltenen Spuren, Archivmaterial, Vergleich mit ähnlichen Werken und möglichen Vorbildern des Autors. Dabei handelt es sich um eine rekonstruktive Arbeit, die ein hohes Maß an wissenschaftlicher Validität, Vorsicht und die Einhaltung des Prinzips der Unterscheidung zwischen der neuen Restaurierung und dem Original erfordert. Vermutlich hatte das Ornament nicht nur eine dekorative, sondern auch eine kompositorische Bedeutung, indem es beide Seiten der Ikone zu einer einzigen künstlerischen und semantischen Struktur vereinte, die für die Tempelkunst in der Tradition von Viktor Vasnetsov charakteristisch ist.


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